Mittwoch, 11. November 2009

Privattour nach Cafayate


In Tucuman habe ich Marion, eine nette Holländerin, kennengelernt.  Sie wollte auch als nächstes den kleinen Ort Cafayate besuchen.

So haben wir beide die vom Hostel angebotene Tour dorthin gebucht. Am nächsten Tag früh um 8 Uhr sollte es los gehen.

Anders als sonst von den Argentiniern eher Verspätungen gewohnt, war unser Fahrer schon um 7:30 da und wir mussten uns sputen.



Eigentlich dachten wir, wir würden in einem kleinen Bus mit noch anderen Reisenden durch die Landschaft bis nach Cafayate fahren. Aber es waren  nur Marion und ich und das Privatauto unseres Fahrers.
 

Es war auf jeden Fall lustig mit unserem privaten Führer, der lediglich Spanisch konnte und ich versucht habe mit meinen paar Spanischkenntnissen eine Art Konversation zu führen. Aber irgendwie klappt es ja immer. Er war wirklich sehr bemüht um uns.


Die Fahrt von Tucuman nach Cafayate führt durch tolle Landschaften. Hier kann man sämtliche Vegetationsstufen beobachten. Aus der Ebene geht es durch subtropische Wälder in die Anden.

Plötzlich wird die Baumgrenze überschritten und man erreicht die schöne Landschaft rund um Tafi de Valle.



Auf der langsamen Abfahrt ins Hochtal geht es durch Unmengen von Kakteen und dann tauchen schöne mehrfarbige Hügel auf.



Als ein Highlight der Provinz Tucuman wurde uns der Parque de los Menhires angepriesen, wo wir Halt gemacht haben.

Das Wort Menhir kommt aus dem Gälischen und bedeutet hoher (hir) Stein (men). Es handelt sich dabei um von Menschenhand bearbeitete Monolithen, die von den Bewohnern des Tales während der Zeit der Tafí-Kultur geschaffen wurden


Ursprünglich waren sie über das gesamte Tal verstreut, wurden aber auf Anordnung der Militärregierung im Parque de los Menhires zusammengefasst.



Die Steine befinden sich in einem archäologischen Freiluftmuseum, wo sie etwas lieblos auf einem Rasen aufgestellt sind. Sie wurden völlig aus dem ursprünglichen Zusammenhang gerissen und sind in einer bedrohlichen Masse der Witterung ausgesetzt, so erzählte uns die ortskundige Führerin.

Ein weiteres Highlight waren die Quilmes Ruinen.



Die Ruinen sind eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Argentiniens. Die Befestigungsanlage wurde vom gleichnamigen Indianerstamm (Quilmes (Volk)) erbaut, um gegen die angreifenden Spanier zu widerstehen, was jedoch am Ende nicht gelang, da die Spanier deren Felder anzündeten und sie so lange hungern ließen, bis der Indianerstamm schließlich aufgeben musste.




Der größte Teil der Anlage liegt an einem Berghang in einer Nische, wo die gute Übersicht in kriegerischen Auseinandersetzungen entscheidend war.




Die Ruinen von Quilmes wurden im vergangenen Jahrhundert von einem Archäologen der Universidad de Buenos Aires,  entdeckt. Die Restaurierung der Anlage begann 1978 durch eine Forschergruppe.

Heute wird kritisiert, dass die dabei angewendeten Kriterien eher touristisch als anthropologisch anmuten, was durch Flyer, die man beim Besuch der Ruinen in die Hand gedrückt bekommt, zum Ausdruck gebracht wird.

Letztlich erreichten wir dann das schöne Städtchen Cafayate, wo wir in einem sehr netten Hostel übernachteten.



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