Dienstag, 24. November 2009

Escadaria Selarón (Rio)

Wer meint Rio de Janeiro sei nur Copacabana oder Zuckerhut der hat weit gefehlt und sollte unbedingt den Stadteil Santa Teresa besuchen. Schon der Weg vom Stadtzentrum ist ein Erlebnis.


Eine kleine nostalgische Bahn führt den Hügel hinauf.

Santa Teresa hat einen ganz speziellen Charme durch die vielen Künstler, die sich hier niedergelassen haben.


So kann man überall in den kleinen Gassen Kunsthandwerk bestaunen.




Das wohl bekannteste Werk ist aber die Escadaria Selarón ('Treppe Selarón'). Diese mit bunten Kacheln verzierte Kunstwerktreppe ist ein Lebenswerk des chilenischen Malers Jorge Selarón,der damit seiner Heimat Brasilien ein Denkmal gesetzt hat.


Er reiste in über 50 Ländern auf der ganzen Welt und wohnt jetzt in Rio de Janeiro. Er begann die Erneuerung der Treppe aus einer Laune heraus im Jahr 1990, die an der Front seines Hauses herlief.


Als er die Stufen in Fragmente von blauen, grünen und gelben Fliesen die Farben der brasilianischen Flagge bedeckt, verspotteten ihn die Nachbarn für seine Wahl der Farben.


Es begann als ein Nebenprojekt, zu seiner wichtigsten Leidenschaft die Malerei, aber bald wurde es zu seiner Obsession. Die Arbeit war erschöpfend, aber er machte weiter und schließlich war die gesamte Treppe in Fliesen, Keramik und Spiegel.

Er verkaufte viele Gemälde und akzeptiert Spenden von Einheimischen und Touristen um seine Arbeit fortzusetzen.





Seit 1977 hat Selarón angeblich mehr als 25.000 Porträts verkauft. Es ist eine Arbeit der Liebe für den Künstler der noch im gleichen Haus an der Treppe wohnt. Er ist vor allem durch die Aufmerksamkeit, die ihm von Schaulustigen und Touristen gleichermaßen entgegen gebracht unbeeindruckt. Er arbeitet ständig an der Treppe bis heute.


Unter den vielen Fließen findet sich auch Deutschland wieder. Unter anderem auch Heidelberg.





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das klingt interessant... weißt du noch mehr über diese treppe, z.B. warum sie gebaut wurde ?
lg