Egal wo man läuft. Ob in Dörfern oder großen Städten, man wird ständig angesprochen. Der Street Talk beginnt immer mit dem Auftakt „Hey Obruni“, „Hallo Weißer“.
Dann folgen die vier Standardfragen:
Frage 1: How are you (Wie geht es Dir)?
Frage 2: Where are you from (Woher kommst Du?)
Frage 3: What is your name? (Wie heißt Du?)
Frage 4: Where are you going (Wohin gehst Du?)
Vor allem die Kinder lieben es. Von weitem rufen sie schon „Obruni, How are you?“ und winken einem zu.
Da die Ghanaer freundliche Menschen sind grüßt man freundlich zurück, winkt und beantwortet brav die Fragen. Die Frage „Where are you going“ kann man mit „nach Hause“ oder „zur Arbeit“ beantworten. Warum das den Ghanaer interessiert habe ich immer noch nicht verstanden.
Kontaktadressen als Schlüssel zum Glück
Eine weitere beliebte Frage, die jedoch vorwiegend von männlichen Wesen gestellt wird ist „I like you. I want to have you as my friend. Can I have your mobile number?“. (Ich mag Dich. Ich möchte Dich als Freund haben. Kann ich Deine Handynummer bekommen?).
Mit diesen Kontaktdaten glauben die Ghanaer irgendwann mal in Europa zu landen. Sei es aus Neugier oder im Glauben, dass sich dadurch das Leben automatisch verbessern wird.
Das ganze kann aber manchmal auch ganz schön anstrengen. Mann kann zwischen 3 bis 5 Street Talks je 200m Fußweg rechnen. Ungelogen, das ist kein Scherz. Egal wohin man läuft und egal zu welcher Uhrzeit.
Man stelle sich das mal umgekehrt vor. Hier in Deutschland rufe ich einem Dunkelhäutigen einfach quer über die Straße laut zu „Hey Schwarzer. Wie geht’s? Woher kommst Du? Wie heißt Du? Wohin gehst Du?“.
Aber wir sind ja nicht in Deutschland, sondern in Ghana. Da ist eben alles etwas anders.
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