Montag, 4. Januar 2010

Dorfklinik in Ghana

Heute waren wir mit drei unserer Waisenkinder in der Dorfklinik. Die Kleinen waren krank, hatten Durchfall, Erbrechen, Fieber und die kleine Lina große Beulen am Hinterkopf und Ausschlag am Körper.


Generell sollte jedes der Waisenkinder eine Versichertenkarte haben. Denn mit dieser wird man kostenlos behandelt. Warum von den drei nur eines eine Karte hatte, konnte uns die Leiterin nicht verständlich machen.

Daher bittet sie auch immer uns Volunteers, die kranken Kinder zur Klinik zu bringen, da wir für die Behandlung und die Medikamente aus eigener Tasche zahlen. Denn wer möchte schon mit ansehen, dass die Kleinen leiden. Und uns kostet es kein Vermögen.


Eine Dorfklinik ist wie immer nicht zu vergleichen mit unseren Standards. Es sind einfache Räume. Es gibt keine Computer. Hier wird alles mit der Hand protokolliert.


Eine Diagnose wird ziemlich schnell gemacht. Fast alle Kinder hatten Malaria, Unterernährung und Würmer. Wir haben eine Menge Medikamente für die Kinder bekommen, die mehrmals täglich eingenommen werden müssen.

Ich hoffe nur, dass unsere ghanaischen Kollegen im Waisenhaus auch das für das jeweilige Kind korrekte Medikament in der richtigen Dosis verabreichen.



Denn in der Dorfklinik hatte die Ärztin uns erzählt, dass einige der Kinder schon mal da waren und sie Medikamente für eine Würmerkur mitgegeben hatte. Aber das wurde anscheinend nicht strikt verfolgt.


Die Ghanaer haben, wie schon geschildert keinen Sinn für Ordnung und scheinen wohl auch die Wichtigkeit bzw. die Konsequenzen nicht richtig einzuschätzen.

So hat uns ein deutscher Arzt, der in Ghana für ein Jahr arbeitet, von Fällen erzählt, wo die Kinder fast gestorben wären, da Eltern die Medikamente nicht kauften bzw. verabreichten. Das Geld für ein Handy schien aber da zu sein.

Das zeigt wieder einmal wie wichtig Bildung ist. Und mir wird wieder bewusst, dass ich mich in einem Entwicklungsland befinde.

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