Nach Burkina Faso peilten Helen und ich unser nächstes Ziel, Togo, an. Somit hieß es vom Norden Ghanas runter in den Südosten nach Afloa, um von dort die Grenze nach Togo in die Hauptstadt Lomé zu überqueren.
Unsere Ghana Karte hatte für die von uns gewählte Route eine dicke rote Straße eingezeichnet, was so viel wie Hauptverkehrsstraße bedeutet. Das ist ja super, dachten wir uns. Dann sollten wir relativ zügig mit einer Zwischenübernachtung in Lome ankommen. Von wegen.
Wie so oft hatten wir mal wieder vergessen, dass wir uns in Ghana befinden. Eine dicke rote Straße auf einer Karte sagt zwar aus, dass es sich um eine wichtige Straße ( „important Road“) handelt. Dies sagt jedoch noch lange nichts über deren Zustand aus!
Diese besagte Straße, falls man dies überhaupt so bezeichnen kann, war ein ungeteerter aus Mulden bestehender roter trocken staubiger Sandweg.
Und unser Bus war, wie sollte es auch anders sein, ein Schrotthaufen auf Rädern mit offenen Fenstern. Das Wort „Komfort“ in diesem Zusammenhang hatten wir ja schon aus unserem Wortschatz verbannt, nun kam aber noch hinzu, dass wir inklusive unser Gepäck von oben bis unten mit rotem Sand eingestaubt wurden. Besser gesagt mit einer dicken Sandschicht.
Es hat ganze drei Duschvorgänge gebraucht, um sich davon zu befreien. Mein Rucksack wird die Spuren dagegen wohl nie ganz los werden.
Bevor unser „Höllentrip von 10 Stunden“ jedoch losging, mussten wir noch satte drei Stunden warten.
In der ersten Stunde haben wir das Ticket gekauft. Eher gesagt das Anrecht auf eine Ticket. Unsere Namen wurde in eine Liste geschrieben.
In der zweiten Stunde wurden dann die Tickets verteilt, indem die Namen aufgerufen wurden.Unsere Namen waren nicht dabei. Es hieß wir sollten auf den nächsten Bus warten. Na prost Mahlzeit.
Aber wir hatten Glück. Zwei Passagiere sind nicht erschienen, so dass wir diese Tickets bekamen. Das waren sogenannte Notsitze.
Fürchterlich unbequem und mein Sitz krachte immer dann zusammen, wenn ich mich zurücklehnen wollte. Also hieß es für mich keine Rückenlehne.
Die dritte Stunde Warten haben wir schließlich damit verbracht, zuzuschauen wie der Bus mit voller Muse und Geruhsamkeit beladen wurde. Nicht, dass man das schon in der ersten oder zweiten Stunde hätte machen können, denn die Fahrgäste warteten alle schon seit mindestens drei Stunden samt Gepäck!
Und dann ging unser Höllentrip endlich los. Die Straße war so übel, dass der Bus sich nur mit einem Durchschnittstempo von 10 kmh fortbewegen konnte. Für eine Strecke von vergleichbar mit "Hannover nach Frankfurt" haben wir sage und schreibe 10 Stunden gebraucht. Um 0.30 Uhr kamen wir dann in unserem nicht geplanten Zwischenstopp an. Völlig K.O., voller Sand, mein Rücken tat weh. Was ein Tag!
Das Gute an diesem Trip war aber, dass wir alle zukünftigen Tro-Tros und Straßen während unserer Reise als wahre Wohltat betrachteten. Es ist eben alles relativ.
Mittwoch, 27. Januar 2010
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